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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 7/2018
Der Inhalt:

Das Visum des toten Dichters

von Birgit Roschy vom 13.04.2018
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Kino. Georg, ein Deutscher, der aus dem KZ entkommen ist, flieht aus dem von Faschisten eroberten Paris ins noch unbesetzte Marseille. Durch Zufall gelangt er an ein Transitvisum für eine Schiffspassage nach Mexiko, ausgestellt auf den Schriftsteller Weidel. Außer ihm selbst weiß niemand, dass Weidel Suizid begangen hat. Obwohl Georg mit dem Visum zu den Glücklichen unter den in Marseille festsitzenden Emigranten gehört, empfindet er keine Freude. Erst als er Marie begegnet, die auf einer verzweifelten Suche nach ihrem Ehemann durch Cafés und Gassen irrt, lässt er Gefühle zu – und begreift, dass sein Rivale jener Tote ist, dessen Identität er geliehen hat. In seiner vielschichtigen Adaption des von Anna Seghers 1944 veröffentlichten Exilromans lässt Regisseur Christian Petzold die Handlung im Marseille der Gegenwart spielen, jedoch versehen mit anachronistischen und leicht gespenstischen Details. Dank dieser reizvollen Verfremdungseffekte erscheint die Stadt als zeitloser Nicht-Ort. Auch die Gestrandeten, die in einer kafkaesken Odyssee zwischen Behörden um Transitpapiere betteln, sind gefangen in einer unentrinnbaren Warteschleife. So entpuppt sich der Film, neben deutlichen Bezügen zur heutigen Flüchtlingssituation, als metaphysische Parabel über existenzielle Unbehaustheit – und als »éducation sentimentale« eines Menschen, der sich vom Getriebenen zum verantwortlich Handelnden wandelt.

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