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Gewaltstudie stigmatisiert Flüchtlinge

von Elisa Rheinheimer-Chabbi vom 07.01.2018
Eine aktuelle Studie offenbart: Flüchtlinge sind für den Anstieg der Gewaltkriminalität in Niedersachsen mitverantwortlich. Das macht Schlagzeilen, das bleibt hängen. Was übersehen wird, sind die Details. Doch auf die kommt es an. Ein Kommentar von Elisa Rheinheimer-Chabbi
Mann in Handschellen: Flüchtlinge sind für den Anstieg der Gewaltkriminalität in Niedersachsen mitverantwortlich, zeigt eine neue Studie. Das macht Schlagzeilen, das bleibt hängen. Was übersehen wird, sind die Details. (Symbolfoto: pa/dpa/Paul Zinken)
Mann in Handschellen: Flüchtlinge sind für den Anstieg der Gewaltkriminalität in Niedersachsen mitverantwortlich, zeigt eine neue Studie. Das macht Schlagzeilen, das bleibt hängen. Was übersehen wird, sind die Details. (Symbolfoto: pa/dpa/Paul Zinken)
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Rechtspopulisten und Neonazis dürfte das wie gerufen kommen: Unter Tatverdächtigen, denen Mord, Totschlag, Vergewaltigung und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen wird, sind überdurchschnittlich viele Flüchtlinge. Das ist das Ergebnis einer Studie der Kriminologen Christian Pfeiffer, Sören Kliem und Dirk Baier, in Auftrag gegeben vom Bundesfamilienministerium. Gewalttätige Flüchtlinge – das sitzt. Von Rechten wird das triumphierend reduziert auf die Parole »Ausländer sind kriminell«. Sollte man die Ergebnisse des Gutachtens also lieber verschweigen, um kein Wasser auf die Mühlen rechter Populisten zu gieße

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Giorgio Zankl 04.02.2018, 20:14 Uhr:
Ich finde, dass der Artikel von Elisa Rheinheimer-Chabbi sehr differenziert die Ergebnisse der Studie darstellt. Und auch den Appell, die Details genau anzuschauen, um keine falschen Schlüsse zu ziehen, finde ich berechtigt. Die Überschrift mag missverständlich sein.

Britta Baas 30.01.2018, 10:18 Uhr:
@MarwinHens, die Ergebnisse der Studie widersprechen Ihren Aussagen an diversen Stellen. Und Ihre Unterstellung, Flüchtlinge machten sich auf den Weg, weil sie "skrupellos" seien gegenüber ihren Familien, ist von solch atemberaubender Ignoranz gegenüber Fluchtgründen, ebenso gegenüber dem Tatbestand, dass viele Familien über Jahre alles dafür tun, dass EINER von ihnen flüchten kann, dass Sie sich fragen könnten, was Sie persönlich zu Ihrer Wertung unter Punkt 6 motiviert.

Marwin Hens 28.01.2018, 15:37 Uhr:
1. Ohne Flüchtlinge gäbe es in absoluten Zahlen weniger Gewaltdelikte in Deutschland.
2. Die Aussage, wonach Männer ohne den Einfluss von Frauen eher zu Gewalttaten/Vergewaltigungen neigen, weise ich als gegenüber dem männlichen Geschlecht sexistisch und diskriminierend zurück.
3. Flüchtlinge gehören nicht in eine Gesellschaft integriert, denn sie sind lediglich unsere Gäste auf Zeit und zwar nur für die Dauer des Fluchtgrundes. Wenn sie darüber hinaus bleiben wollen, müssen sie den Kriterien eines Einwanderungsgesetzes entsprechen.
4. Asylbewerber wissen, dass sie trotz Straftaten nicht abgeschoben werden. Deshalb gefährden Straftaten keineswegs ihre Chance zu bleiben.
5. Dass von Flüchtlingen begangene Gewaltdelikte häufiger angezeigt werden als von Deutschen begangene Gewaltdelikte, ist eine pure Vermutung ohne Beleg.
6. Wer skrupellos genug ist, alleine zu flüchten und seine Familie zurückzulassen, wird auch durch den Familiennachzug nicht menschlicher.

Heinz P. 16.01.2018:
Alles hat seine Ursache, von nichts kommt nichts.
Wir liefern Waffen, führen Kriege, machen in der ganzen Welt Geschäfte, wir verdienen überall mit.

Hört damit endlich auf und wir haben weniger Menschen die zu uns kommen.

M. Wolf 09.01.2018:
Sehr geehrte Frau R.-Ch.,
Ihr Kommentar hinterlässt einige Ratlosigkeit bei mir. Was genau wollen Sie uns sagen?
Natürlich haben Sie Recht, wenn Sie meinen, es müsse möglich sein, Studien über Gewalt durch Flüchtlinge öffentlich zu diskutieren. Andererseits beklagen Sie, allein die Kombination der Worte ´Flüchtlinge` und ´Kriminalität` lasse Emotionen hochkochen, die wesentlichen Details gingen dabei unter. Sie stellen sodann einige dieser wesentlichen Details aus der aktuellen, offensichtlich also auch aus Ihrer Sicht hinreichend differenzierten Studie vor, überschreiben Ihren Kommentar aber mit: "Gewaltstudie stigmatisiert Flüchtlinge", was den exakt gegenteiligen Eindruck vermittelt.
Wie bei allen komplizierten Fragen sind die Details unerlässlich für ein zutreffendes Bild der Lage. Falls Sie sich also nicht gegen die Studie und ihr Thema, sondern gegen einen undifferenzierten, Ängste schürenden Umgang mit ihren Ergebnissen wenden, stimme ich Ihnen zu.
MfG

Dirk Baas 09.01.2018:
Genau richtig, dieser die Studie relativierende Tenor des Kommentars von Elisa Rheinheimer-Chabbi! Die Autorin holt gekonnt nach, was im allgemeinen Medienhype unterging bzw. gar keine Erwähnung fand: Stichwort Tatverdächtige und Flüchtlinge, die selbst Opfer von Gewalt werden. An der Stelle gestatte ich mir einen weiteren Hinweis, der ausdrücklich nicht als Relativierung von Gewaltkriminalität zu verstehen ist: Haben sich die Forscher jemals die Frage nach den Ursachen der Übergriffe gestellt? Haben Sie die prekären, drangsalierenden Lebensumstände von Asylbewerbern beleuchtet? Wenn nicht, wird es dazu höchste Zeit. Ich glaube, dass kein "normaler" Bürger sich auch nur annähernd ein oft monatelanges Dasein in Massenlagern vorstellen kann. Zwangsuntergebracht mit zig verschiedenen Nationalitäten, ohne Perspektive, ohne Familie, in der Regel ohne reguläre Beschäftigung. Das ist die Ursache des Übels. Hier muss man ansetzen, wenn man etwas gegen Kriminalität tun will.

Elisa Rheinheimer-Chabbi 09.01.2018, 10:35 Uhr:
@ "hotner": Es geht in dem Beitrag nicht ums Relativieren und Schönreden, wie explizit betont wird, sondern um die Details. Bitte maßen Sie sich nicht an, im Namen des "Volkes" zu sprechen! Sie sind "das Volk", ich aber auch - und wir haben sehr unterschiedliche Ansichten, wie mir scheint. "Das Volk" wird überhaupt nichts verlangen, stattdessen fordern einzelne Bevölkerungsgruppen dies, andere jenes. Wir leben in einer pluralen Gesellschaft mit vielen unterschiedlichen Ansichten. Ich bin sehr froh darüber. Die Zeiten, in denen von einem einzigen "Volkswillen" gesprochen wurde, hatten wir gleich zwei Mal in der deutschen Geschichte. In diese dunklen Zeiten will ich nicht zurück und Sie hoffentlich auch nicht.

Elisa Rheinheimer-Chabbi 09.01.2018, 10:30 Uhr:
@ Chris Gold: In der dargestellten Studie geht es explizit um Flüchtlinge, der Begriff wird darin so allgemein verwendet, wie Sie mit einem kurzen Blick auf die Studie feststellen können. Was genau empfinden Sie als "manipulativ ablenkende Darlegung"?

Chris Gold 08.01.2018:
Nun, Ihren "Hinweisen" zufolge, entgehen einem nicht die Einseitigekeiten dessen. Insbesondere das Abzielen auf bestimmte Gruppen. Begleitet schon die unrichtige Bezeichnung "Flüchtlinge" den gesamten Artikel. Korrekterweise wäre eine Unterteilung unter den Áspekten geltenden Rechts, die bessere Wahl gewesen.
Nichts für ungut, aber Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit sind die Gebote der Stunde und nicht manipulativ ablenkende Darlegungen.

Besten Gruß

hotner 07.01.2018:
Liebe Frau Elisa R.,

wir sind offenbar wieder beim Relativieren oder Schönreden angekommen. Damit wird das Problem jedoch nicht gelöst. Merkel hat gegen das Volk gehandelt und das Volk wird verlangen, dass illegal gekommene Menschen und alle anderen, deren Gründe zur "Flucht" nicht oder nicht mehr bestehen wieder zurück gehen. Das wird am Ende auch so kommen müssen, weil ansonsten die deutsche Gesellschaft zerrissen wird. Das will das Volk nicht und egal wie lange Merkel noch an ihrem Stuhl klebt, das Volk wird sie wegfegen und mit ihr die Flüchtlinge, die von vielen schon per se zu Zuwanderern erklärt werden. Merkel wird in der Erinnerung der Menschen als Katastrophe bleiben und in Rekordzeit vergessen sein. Der Sekt steht schon kalt dafür. Und mit ihr die ganzen Gutmenschen, Profiteure und Lakaien, die den ganzen Schlamassel mit zu verantworten haben.
Deshalb liebe Frau Elisa R. wird alle Mühe vergebens sein, uns die Flüchtlingskatastrohe als nicht so schlimm zu verkaufen.