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Weihnachtsengel im März ...

vom 26.04.2020
von Angelika Futterer

D‘ Weihnachtsengel em März 2020

Hey, kennd’er eich vorschdelle, dass bei mir noch d‘ Schdroh-Weihnachtsengel e Verdljohr noch Weihnachde immer noch an de Kichefenschder hengge? Kann mer’s garnet recht erkläre … kumm doch jeden Dag en d’ Kich un die sin net gloi un net zu iwwaseh‘!

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Henn dann die paar Woche Huuschde un Schnubbe mi schdennich an denne vorbeigugge glosst?

Heit Middag knallt mol di erscht schdärger März-Sunn uff d‘ Fenschder … d‘ Sunne-Rollos runnermache? Oh je, do hengge jo noch d’ Engel dezwische … dass de Karl nonix gsagt hot … hot der si a iwwaseh ghat?

»Du … d’ Weihnachtsengel hengge noch do …«, sag i un guck Richtung Fenschder un wart druff, dass er mol widder kummt mit »… do wärd’s awwa Zeit, awwa jetzt schnell weg mit enne !« oder so ebbes.

Was er dann awwa gsagt hot, hedd i net gedenkt: »Loss si numme noch hengge … die sin a an de Faasenacht gut ghangge … wer weeß, fa was die noch gut sin!?«

Un desweje hengge die jetzt immer noch do – all drei – mit ausgschdreggde Ärm vor de Fliggl un erinnere mit ehre Haldung an so e uffrechdi »Justitia« … bloß dass sie net wi selli, zwai Woogschale in de Händ henn rechts un links, awwa dodefor zwai gflochdene Herzlin, gleich groß un uff gleicher Heh …

Viellaicht, dass mer wisse, was in de negschde Zeit Gwicht hawwe sollt …? Waiß ma’s?

Übersetzung:

Hey, könnt ihr euch vorstellen, dass bei mir die Stroh-Weihnachtsengel ein Vierteljahr nach Weihnachten immer noch an den Küchenfenstern hängen? Ich kann mir’s gar nicht recht erklären … wo ich doch jeden Tag in die Küche komme und die nicht gerade klein und auch nicht zu übersehen sind!

Haben die paar Wochen Husten und Schnupfen mich ständig an denen vorbeisehen lassen?

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Heute Mittag knallt jetzt die erste stärkere Märzsonne auf die Fenster … Die Sonnenrollos runterziehen? Oh je, da hängen dann ja noch die Engel dazwischen … dass Karl noch nichts gesagt hat … hatte er sie auch übersehen?

»Du, die Weihnachtsengel hängen noch da …«, sage ich, sehe in Richtung Fenster und warte darauf, dass er mal wieder kommt mit: »… da wird es aber Zeit, aber jetzt schnell weg mit ihnen!« oder so was.

Was er dann jedoch gesagt hat, hätte ich nicht gedacht: »Lass sie nur noch hängen … die haben auch an Fasching dort gehangen … wer weiß, wozu die noch gut sind!?«

Und deshalb hängen die jetzt immer noch da – alle drei –, mit ausgestreckten Armen vor den Flügeln, und erinnern mit ihrer Haltung an so eine aufrechte »Justitia« … nur dass sie nicht wie diese zwei Waagschalen an den Händen halten, rechts und links, aber dafür zwei geflochtene Herzchen, gleich groß und auf gleicher Höhe ... vielleicht damit wir wissen, was in der nächsten Zeit Gewicht haben sollte?

Weiß man’s ?

Heimat in Zeiten wie diesen

Mein scheenschde Blatz? Mein liebschde Winkl?
Doch wenigschdens noch ab un zu in dei’m Blickwinkl zu sei …
Hab schun arg Hoamweh
ab un zu!

Übersetzung:

Mein schönster Platz? Mein liebster Winkel?
Doch wenigstens ab und zu
in deinem Blickwinkel zu sein …
Habe schon sehr Heimweh
ab und zu …

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Alle Beiträge des Erzählprojektes »Die Liebe in Zeiten von Corona«

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