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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 21/2022
Der Inhalt:

Sinnfluencerinnen
Die digitale Gemeinde ist jung und weiblich

vom 04.11.2022
Wer folgt eigentlich evangelischen Influencern auf Instagram? Das hat die EKD untersucht. Die Ergebnisse verstehen manche als Auftrag.
Josephine Teske, Mitglied des Rats der EKD und Influencerin, war bei der Vorstellung der Studie dabei (Foto: epd-bild/Jens Schulze)
Josephine Teske, Mitglied des Rats der EKD und Influencerin, war bei der Vorstellung der Studie dabei (Foto: epd-bild/Jens Schulze)

Menschen, die im Internet christliche Inhalte teilen, sogenannte Influencerinnen, erreichen im digitalen Raum Menschen, die sich sonst kaum für Kirche interessieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Die Arbeitsstelle für missionarische Kirchenentwicklung und diakonische Profilbildung hat die Anhängerschaft von evangelischen Influencern auf Instagram untersucht. Die Forschenden wollten wissen, wer die Menschen sind, die Inhalte über Glauben und Kirche hören oder lesen, und was ihnen diese Inhalte bedeuten. Der größte Teil der befragten Nutzerinnen ist zwischen 20 und 39 Jahre alt, weiblich, und Mitglied in einer Kirche. Kontakt zu einer Gemeinde haben viele von ihnen allerdings nicht – hier sehen die Studienmacher das Potenzial des digitalen Raumes.

Dieser Artikel stammt aus Publik-Forum 21/2022 vom 04.11.2022, Seite 43
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Auf Instagram könne »ein erstes Herantasten an den eigenen Glauben oder die Beziehung zu Gott« geschehen, sagte die Pastorin und Influencerin Josephine Teske bei der Vorstellung der Studie. Menschen würden in den sozialen Medien als mündige Christinnen wahrgenommen, die digitale Kirche sei ein Ort der Verkündigung. Teske folgen auf Instagram fast 40 000 Menschen, seit vergangenem Jahr gehört sie dem Rat der EKD an. Im Internet feiert sie Andachten, teilt Gebete oder erzählt von ihrem Alltag. Solche Posts von christlichen Influencern bezeichneten zwei Drittel der Studienteilnehmer als relevant für ihre Spiritualität. In den sozialen Medien würde außerdem die evangelische Pluralität sichtbar, ergänzte Maike Schöfer, die als Influencerin besonders feministische und queere Themen aufgreift. Die Studie mache diese Arbeit im Netz greifbar und bedeute Anerkennung. Jetzt brauche es, als Folgerung aus der Studie, mehr bezahlte Stellen für die digitale Arbeit, so Teske. Nur so könne man Freiräume schaffen, um Neues auszuprobieren.

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