Unerschrockene Mobilmacher
Sie erhalten den diesjährigen Alternativen Nobelpreis: der russische Umweltschützer Wladimir Sliwjak, Freda Huson, eine kanadische Vorkämpferin für die Rechte von Ureinwohnern, die indische Organisation Legal Initiative for Forest and Environment (LIFE) und die Gender- und Friedensaktivistin Marthe Wandou aus Kamerun (siehe Seite 6). Freda Huson ist weibliches Oberhaupt der Wet’suwet’en First Nation. Sie sagt: »Wir wollen die Aufmerksamkeit darauf richten, welche Ungerechtigkeiten in Kanada geschehen, wo unsere indigenen Völker von der Regierung gezwungen werden, ihr Land zu verlassen, um Platz für die Industrie zu schaffen.« Sie erhält den Preis für ihren Einsatz bei der Rückeroberung der Kultur ihres Volkes. Dabei geht es auch um die Verteidigung von Land gegen den Bau von Gaspipelines. Wladimir Sliwjak hat Ecodefense mitgegründet, eine der führenden Umweltorganisationen Russlands. Sie engagiert sich für Umweltschutz, gegen die Atomwirtschaft und für die Förderung erneuerbarer Energien in Russland. Bei ihren Kampagnen ging es auch um Steinkohletagebaue in Sibirien, deren Kohle teilweise nach Deutschland exportiert und im umstrittenen Steinkohlekraftwerk Datteln IV verbrannt wird.
Die indische Organisation LIFE ist ein Zusammenschluss von Juristinnen und Juristen, die Gemeinden vertreten, die etwa die Abholzung von Wäldern verhindern wollen. Der Alternative Nobelpreis, der offiziell »Right Livelihood Award« heißt, wurde 1980 von dem deutsch-schwedischen Publizisten Jakob von Uexküll ins Leben gerufen. Der Award ist mit rund 98 000 Euro je Preisträgerin und Preisträger dotiert und wird jährlich am 1. Dezember in Stockholm überreicht.