»Sie warfen Brotreste über den Stacheldraht«

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Warum hassen die Völker des Südens den Westen, wie Sie ihn erleben?
Ziegler: Erstens wird das verwundete Gedächtnis zum politischen Bewusstsein. Die Völker des Südens – das sind heute 4,9 Milliarden Menschen von 6,7 Milliarden der Erdbevölkerung – werden seit 500 Jahren von den Weißen beherrscht, also von höchstens 24,6 Prozent der Weltbevölkerung. Die zweite Quelle des Hasses ist die Doppelzüngigkeit der westlichen Menschenrechtspolitik, die dritte ist die kannibalische Weltordnung des Finanzkapitals, die gerade in die Finanzkrise geführt hat.
Was heißt kannibalische Weltordnung?
Ziegler: In der Diktatur des Finanzkapitals und dies, obwohl alle fünf Sekunden weltweit ein Kind unter zehn Jahren verhungert. T
Jean Ziegler hat westliche Politiker und Konzernherren schon oft mit seiner klaren Parteinahme für den Süden provoziert. Als Sonderberichterstatter der UNO für das Recht auf Nahrung hat der Genfer Soziologieprofessor das globale Unrecht hautnah erlebt. Seitdem sucht der Träger des internationalen Literaturpreises für Menschenrechte (2008) nach Wegen, den Hass des Südens auf den Westen zu überwinden. Diesem Versuch dient auch sein neues Buch: »Der Hass auf den Westen. Wie sich die armen Völker gegen den wirtschaftlichen Weltkrieg wehren«, München 2009, Publik-Forum Shop Best.-Nr. 8443
