Frauen arbeiten, Kirche nicht

Am 11. Mai beginnt, was im Arbeitsrecht der Kirche nicht vorgesehen ist: ein Frauenstreik. Streik: Das bedeutet in der normalen Arbeitswelt, die Aufgaben, die man zu erledigen hat, mal nicht zu erledigen. Öffentlich zu protestieren gegen schlechte Arbeitsbedingungen. Bessere zu fordern. Und erst wieder zur Arbeit zu gehen, wenn etwas erreicht ist.
»Normal« ist im Punkto Arbeit aber in der Kirche wenig. Beide Großkirchen in Deutschland folgen dem »Dritten Weg«; Streik ist ausgeschlossen. Für die katholischen Frauen liegt die Sache aber noch ganz anders: Die Initiatorinnen des Streiks sind mehrheitlich Ehrenamtlerinnen. Das heißt: Die Kirche gibt ihnen für ihre Arbeit sowieso (fast) nichts. Für dieses Nichts sind viele seit Jahrzehnten fleißig: leiten Kindergruppen und Kommunionkurse, spielen die Orgel im Gottesdienst, sitzen in kirchlichen Gremien, schlagen sich mit dem Erhalt ihrer Kirchengemeinde herum. Oft genug legt ihnen dabei die kirchliche Verwaltung noch Steine in den Weg. Frauen tragen hohe Verantwortung und werden verantwortlich gemacht: Wehe, sie machen ihren »Job« nicht professionell! Dann kann es sogar passieren, dass man auch mal einen Anwalt braucht, um sich im Ehrenamt für die Kirche nicht von der Kirche wegen schlecht erfüllter Aufgaben rechtlich belangen zu lassen.
Seit der Erfindung der XXL-Gemeinden in Deutschland, die die Großstruktur zur Ideallösung

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