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Diese Seelsorge empört mich!

von Patrick Dehm vom 01.08.2014
Limburg arbeitet an den Folgen seines Bischofs-Skandals: Der Interimsverwalter des Bistums, Manfred Grothe, bietet Beratung und Begleitung für jene an, die »bedrückende Erfahrungen« in der Tebartz-Zeit gemacht haben. Aber kann seelsorgliche Aussprache Wiedergutmachung ersetzen? Ein Zwischenruf von Patrick Dehm (Foto)
Der Theologe Patrick Dehm hat Zweifel am Erfolg der Aufarbeitung der Tebartz-Krise im Bistum Limburg. Seelsorgliche Angebote seien nicht das geeignete Mittel: »Mitarbeitern, die eingeschüchtert, abgemahnt, versetzt oder gekündigt wurden, muss Recht geschehen. Die Einschüchterungen, Denunziationen, Drohungen und Abmahnungen müssen zurückgenommen werden, die Versetzten zurückgeholt und die Gekündigten wieder eingestellt werden. Das wären Taten, die Vertrauen schaffen!« (Foto: Privat)
Der Theologe Patrick Dehm hat Zweifel am Erfolg der Aufarbeitung der Tebartz-Krise im Bistum Limburg. Seelsorgliche Angebote seien nicht das geeignete Mittel: »Mitarbeitern, die eingeschüchtert, abgemahnt, versetzt oder gekündigt wurden, muss Recht geschehen. Die Einschüchterungen, Denunziationen, Drohungen und Abmahnungen müssen zurückgenommen werden, die Versetzten zurückgeholt und die Gekündigten wieder eingestellt werden. Das wären Taten, die Vertrauen schaffen!« (Foto: Privat)
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Ende Juli flatterte »in den synodalen Gremien« arbeitenden Menschen Post von Weihbischof Manfred Grothe ins Haus. Der Apostolische Administrator des Bistums Limburg bietet den Empfängern darin in »herzlicher Verbundenheit« an, »bedrückende Erfahrungen« der vergangenen Monate und Jahre aufzuarbeiten.

Gemeint ist unzweifelhaft die Zeit unter Franz-Peter Tebartz-van Elst, dem vom Vatikan zum Rücktritt vom Amt gezwungenen Bischof. Tebartz-van Elst wird in Grothes Brief – den ich bei Bekannten lesen konnte – nicht namentlich erwähnt. Aber der Zusammenhang ist überdeutlich. Der Weihbischof bietet an, im Gespräch »persönliche Verletzungen und Kränkungen« anzusprechen. Das Bistum Limburg mache dafür ein »seelsorgliches Angebot«. Die Federführung habe man dem Institut für Geistli

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Gunther Britz 13.08.2014, 15:23 Uhr:
Die ganzen Vorgänge um Tebartz-van Elst sind so unglaublich, dass ich, obwohl ich mich nicht für naiv halte und lange in kirchlichen Gremien aktiv war, mir bis dahin nicht vorstellen konnte, dass in einer Kirche so etwas passieren kann. Ich habe als Personalreferent im staatlichen Dienst manches erlebt, aber "Limburg" hat das getoppt! Und was ich den vielen Leuten sagen würde, bei denen, kurze Zeit nach den Kindesmissbrauchsfällen, endgültig "das Fass übergelaufen" war und die aus der Kirche ausgetreten sind (und zudem oftmals auch, wie Paulus sagen würde, "an Christum irre wurden"), weiß ich nicht.

Der Grundfehler bei der ganzen Sache war, dass so jemand wie Tebartz-van Elst überhaupt in das Bischofsamt kommen konnte. Eine Wiederholung dieser traurigen Vorfälle ist nur dadurch zu vermeiden, dass die Bischöfe nur noch unter "wirklicher" Beteiligung der betreffenden Diözese berufen werden. Müsste denn das nicht auch die Kurie verstanden haben?

Gunther Britz, Saarwellingen

Rudolf Dohnal 04.08.2014:
Der Zwischenruf von Patrick Dehm findet meine uneingeschränkte Zustimmung. Ich habe bereits am 24.10.2013, nach dem Knall, nach der Wende, als Dr. Geis seinen Fernsehauftritt hatte, an ihn u.a. geschrieben:"Nehmen Sie und die anderen Herren des Domkapitels ihre Verantwortung wahr, ebnen Sie den Weg für einen Neuanfang im Bistum Limburg, in dem ein neu zu besetzendes Domkapitel zu instalieren ist."
Bis heute habe ich noch nicht einmal eine
Eingangsbestätigung erhalten.
Keine Antwort ist auch eine Antwort!
Ist dies die neue Kommunikationsstrategie?
Rudolf Dohnal, Frankfurt

Friedhelm Zubke 01.08.2014, 16:28 Uhr:
Manfred Grothe orientiert sich an einer überkommenen kirchlichen Strategie:
1. Konflikte werden in den eigenen Räumen unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen.
2. Verständnis und Vergebung bietet die Kirche den "Sündern" an, insbesondere denen, die auch nach einer Verfehlung aufgrund der Unauflöslichkeit der Weihe Bischöfe bleiben.
Die Kirche ist daran interessiert, schnell den Geistlichen zu vergeben, weil sie sonst unter ihren Würdenträgern etliche schwarze Schafe hätte. Diese Sicht verhindert es, eine Strategie für die Opfer zu entwickeln: Sie treten hinter die aufzufangenden Täter zurück.
Waltraud und Friedhelm Zubke, Prof. Dr., Göttingen