Ratzingers »Wölfe«
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Seltsame Vorgänge im Bereich der Universitätstheologie beunruhigen. Ein Theologieprofessor warnt vor einem Monopol der Hochschullehre im Fach Katholische Kirchengeschichte, wie es der Münsteraner Kirchenhistoriker Hubert Wolf möglicherweise bald inne hat. Wolf gilt Kritikern als einer der umtriebigsten Vertreter der Theologenzunft. »Er fährt in großem Umfang Gelder der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie anderer Förderer« ein, heißt es. Hubert Wolf, »Alleinherrscher der intern so genannten ?Kirchengeschichtsfabrik Wolf?«, produziere habilitierte Nachwuchskirchenhistoriker in großer Zahl. Diese so genannten »Wölfe« verdrängten im Wettbewerb um frei werdende Kirchenhistoriker-Professuren die übrigen Wettbewerber. »Damit droht in Zukunft die Kastrierung des an und für sich kirchenkritischen Fachs Kirchengeschichte.« Wolf sei mehr an der Geschichte der Inquisition samt Glaubenskongregation interessiert als an den kirchenreformerischen Bewegungen des 19. und 20. Jahrhunderts. Dank seiner privilegierten Beziehung zum römischen Glaubenshüter Ratzinger genieße Wolf einen monopolartigen Vorsprung bei der Erforschung der Dokumente, die in den Archiven der Glaubenskongregation schlummern. Deren Erforschung, so Kritiker, sei wissenschaftlich gewiss wichtig. Zwar liefere die historische Schatzgräberei viel Aufklärung sowie Anekdoten aus alten Zeiten, jedoch drohe bei dieser Art Kirchenhistorie eine einseitige Sicht. Es mangele, so heißt es, den »Wölfen« an Sensibilität für die »Besiegten«, für all diejenigen, die für Modernität, Menschenrechte und Demokratie kämpften und dabei als »Lämmer« geopfert »auf der Strecke« blieben.