Gottes Ebenbild in weiblichem Körper

»Christaphanien« wollen kein dogmatisches Pendant zur Christologie schaffen, aber die Heilsvorstellungen von Frauen weltweit in das Nachdenken über Christologie einbeziehen. Ihre Erfahrungen und Lebenswirklichkeit, ihr kultureller Kontext sind der Ort, an dem sich das Christusgeschehen im Rahmen einer nicht abgeschlossenen Inkarnation Gottes relokalisiert. Ein so verändertes Wahrheitskonzept muss sich nicht länger vor anderen Wahrheiten beweisen, sondern sich in der Praxis kooperativ bewähren. Als Abwandlung der Suche nach dem historischen Jesus erforscht die Autorin feministische und womenistische Christologie sowie die Beiträge zur Christologie von Frauen aus Afrika und Asien. Dabei wird, trotz Differenzen, Jesus als Mitleidender, Gleichmacher, Befreier erfahren und als unterstützende Kraft im Kampf ums Überleben. Seine Praxis ermöglicht ein neues Selbstverständnis als Gottes Ebenbild in weiblichem Körper. Frauen weltweit hinterfragen und bezweifeln den erlösenden Charakter von Leiden und Kreuzestod Jesu zu Gunsten einer an der Reich-Gottes-Verkündigung Jesu orientierten Spiritualität des Lebens. »Christaphanien« wurde von der Universität Amsterdam 2000 als Dissertation angenommen.