Mammut-Hilfswerk?
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Die Finanzaffäre um den zurückgetretenen Bundesverteidigungsminister Klimmt, verquickt mit obskuren Finanzgeschäften im katholischen Bistum Trier, hat vor allem in FDP-Kreisen die Kritik am »kirchlichen Sozialkartell« aus- gelöst. Gemeint sind damit in erster Linie Organisationen wie Caritas und Diakonie, in zweiter Linie auch Misereor und Brot für die Welt. Während es in der FDP, aber teilweise auch in der CDU heißt, gegenwärtige »Fehlentwicklungen« des Sozialstaates seien auch den vom Staat besonders geförderten kirchlichen Hilfsorganisationen zuzuschreiben, wächst in den Kirchen die Ratlosigkeit darüber, wie sich heute ihre Hilfswerke den neuen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Erfordernissen stellen sollten. Die zentralen Organisationen bündelten zwar die vorhandenen Kräfte zu größerer Effizienz, verlören jedoch zusehends den Kontakt zu der kirchlichen Basis der Gemeinden. Erschwerend komme hinzu, dass die ökumenischen Hoffnungen in den Kirchen sich immer mehr auf die konfessionsüberbrückende »ökumenische Diakonie« konzentrieren, weil die Einigung in zentralen Glaubensfragen, siehe gemeinsames Abendmahl, durch den Vatikan blockiert werden. An der Basis der Kirchen wachse der Widerstand gegen den, wie es heißt, »konfessionellen Organisations-Egoismus«. Erwägungen katholischer und evangelischer Bankiers, die konfessionellen Hilfswerke, von den Gemeinden vor Ort bis zur Bundesebene, in einem einzigen, flexibel arbeitenden ökumenischen Management zu vereinen, werden in den Hilfswerken als »romantische Vision von Oberrechnern« abgetan. In FDP-Kreisen wird ein solches Mammut-Kartell gar als »Verrat an der Freiheit« bezeichnet.