Steuervorteile für Heuschrecken?
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Vizekanzler Franz Müntefering hat Finanzinvestoren wie Hedgefonds oder Private Equity Firms einst als »Heuschrecken« bezeichnet. Doch jetzt können sie unter bestimmten Bedingungen mit steuerlichen Vorteilen rechnen. Die Bundesregierung plant, Finanzinvestoren steuerlich zu fördern, wenn sie in kleinere und junge Unternehmen investieren. In diesem Fall sollen sie ihre Steuern durch höhere Verlustabschreibungen senken können und von der Gewerbesteuer befreit werden. Als Kosten veranschlagt die Bundesregierung dafür jährlich 465 Millionen Euro. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück rechtfertigt diese Pläne damit, dass sich der Finanzstandort Deutschland gegen Quasisteueroasen wie die Londoner City behaupten müsse. Kritik an der steuerlichen Förderung von Heuschrecken kommt von den Gewerkschaften und von unabhängigen Experten. »Deutschland muss ein Wirtschaftsstandort bleiben. Dem muss die Förderung des Finanzstandortes untergeordnet werden«, sagte DGB-Chef Michael Sommer auf einem Hearing. Der Wiesbadener Wirtschaftsprofessor und Steuerexperte Lorenz Jarass wendet sich ebenfalls gegen diese Steuerpläne: »Sinnvoll ist eine Förderung der jungen Unternehmensgründer, nicht die Förderung der Fonds und ihrer Manager.« In den vergangenen Jahren haben die Finanzinvestoren immer mehr Kapital von Anlegern angehäuft, mit dem sie sich an Unternehmen beteiligen. In vielen Fällen haben sie dann ohne Rücksicht auf die Arbeitsplätze die Kosten gesenkt, um das Unternehmen möglichst schnell zu höchsten Renditen verkaufen zu können.