Vom Umgang mit verweigernder Macht

Ziel der vorgelegten Arbeit war es, die Realität der pflegerischen Kommunikation zu erkunden und vor dem Hintergrund pflegetheoretischer Normen sowie subjektiver und persönlichkeitsgebundener Anteile der Pflegenden ein solides, praxisnahes Konzept für die Ausbildung zu entwickeln. Zur Erfassung der Pflegewirklichkeit wurden auf zwei verschiedenen Stationen »normale«, während der Körperpflege aufgezeichnete Gespräche zwischen Personal und Patienten ausgewertet und durch halbstrukturierte Interviews ergänzt. Die abgeleiteten Schlüsselprobleme, wie der real erlebbare Umgang mit »verweigernder bzw. zwingender Macht«, sind verständlich und wertungsneutral dargestellt. Mittels der diskutierten pflegetheoretischen Normen wird das Ziel einer verständigungsorientierten und demokratischen Kommunikation konkretisiert, während anschließende Ausführungen zu persönlichkeitstheoretischen Grundlagen Ansatzpunkte für den Erwerb der entsprechenden Fähigkeiten durch Auszubildende aufzeigen. Dafür entwickelt die Autorin, die selbst Pflegewissenschaftlerin ist und anlässlich der Datenerhebung auf Station tätig war, ein Konzept zur Förderung der kommunikativen Kompetenz. Insgesamt ein gut lesbares, anregendes Buch mit fundierter Basis, was sowohl Pflegetheoretiker als auch Praktiker interessieren dürfte.