Atemberaubende Reportagen aus der Hölle

»Kann man sich heutzutage noch mit Diamanten schmücken?« Die Antwort nach der Lektüre des Buches von Greg Campbell ist: »Schon, aber nur mit unguten Gefühlen.« Denn der Preis für die glitzernden Steinchen ist hoch. Zu hoch, um jemals mit Geld aufgewogen zu werden. Am Beispiel Sierra Leones zeigt der US-Journalist, dass die Gier nach Diamanten Millionen Menschen ihre Zukunft kostet. Sie leben bereits auf Erden in der Hölle. Damit sich gut betuchte Konsumenten in Paris und Berlin mit den Steinen schmücken können, werden Afrikaner in Bürgerkriegen getötet, verstümmelt und vertrieben. Denn Warlords finanzieren mit den Blutdiamanten ihre Kriege und nutzen sie, um sich persönlich zu bereichern. Campbell, der in den vergangenen Jahren mehrfach nach Westafrika reiste, beschreibt das spannend und schockierend - von der ersten bis zur letzten Seite. Atemberaubend und anschaulich führen seine Reportagen den Leser an die Orte der Finsternis, in illegale Abbaucamps, Flüchtlingslager und Spelunken, aber auch zu Diamantenhändlern in Europa und Nordamerika. Die Schilderungen schockieren umso mehr, als der größte friedenssichernde Einsatz in der Geschichte der UNO sie offensichtlich nicht verhindern kann.