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Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,

vom 29.09.2025
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(Foto: Ute Victor)Menschen prägen Räume. Aber Räume prägen auch Menschen. Gleich zweimal werden Sie bei der Lektüre auf diese Wechselwirkung stoßen, in ganz unterschiedlichen Kontexten. David Bieber nimmt Sie mit in die Hochhaussiedlung Duisburg-Hochheide und begleitet Alex Liefermann, der dort aufgewachsen ist. Dort stehen die berüchtigten Weißen Riesen, von denen mittlerweile einige abgerissen sind, weil diese verwahrlosten Problemimmobilien zu No-Go-Areas geworden sind (Seite 22). Und wir schauen nach Berlin, wo vor wenigen Wochen der Evangelische Kirchbautag stattgefunden hat. Alle drei Jahre treffen sich auf dieser Veranstaltung Fachleute aus den Bereichen Architektur, Seelsorge, Stadtplanung und Immobilienwirtschaft. Diesmal ging es um kirchliche Problemimmobilien: um Gotteshäuser, die nicht mehr liturgisch genutzt werden, weil keine Gemeinde mehr da ist oder das Geld für Renovierung und Unterhalt fehlt. Auf den Exkursionen gab es einige gelungene Nachnutzungen zu bestaunen. Etwa die ehemalige Eliaskirche im Bezirk Pankow, die zu einem Kinder-Mitmachmuseum geworden ist, ein Lieblingsort der Tochter meines Kollegen Constantin Wißmann. Sonntags kann es dort ziemlich laut zugehen. Aber ich stimme ihm zu: »Was gibt’s Göttlicheres als eine Kakophonie von Kinderstimmen in einer Kirche?«

Dieser Artikel stammt aus Publik-Forum 19/2025 vom 03.10.2025, Seite 3
Wenn Gott auszieht
Wenn Gott auszieht
Was tun mit ungenutzten Kirchen?

Zur Lektüre besonders empfehlen möchte ich Ihnen zwei Beiträge, die auf sehr berührende Weise prägende Erinnerungen ins Wort fassen. Die Leipziger Pfarrerin Christiane Thiel erinnert sich an ihre Zeit als Teenager in der Jungen Gemeinde zu DDR-Zeiten, an den Spott, der über sie ausgegossen wurde, wenn sie sich als gläubiger Mensch bekannte, aber auch an die besondere Atmosphäre in der evangelischen Jugend (Seite 34). Und in dem Beitrag »Mein Vater war ein Rotarmist« schildert Matthias Baxmann sehr sensibel das Schicksal zweier sogenannter Russenkinder. Damit bezeichnete man im Volksmund Kinder, die am Ende des Zweiten Weltkriegs aus deutsch-russischen Liebesbeziehungen, bisweilen aber auch aus Vergewaltigungen, hervorgegangen sind (Seite 44).

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Wie immer viel Stoff. Aber Sie haben diesmal eine Woche mehr Zeit zum Lesen, denn das nächste Heft erscheint erst am 24. Oktober. Schöne Herbsttage wünscht

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Personalaudioinformationstext:   Michael Schrom ist Leiter des Ressorts »Religion und Kirchen«.
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