Brücken bauen zwischen den Wissenschaften

Erklärtes Ziel der drei Herausgeber ist es, Brücken zu bauen. Brücken, die verschiedene Sichtweisen der einen Wirklichkeit verbinden, und zwar die naturwissenschaftliche und die religiöse. Beide Wissenschaften werden mit ihren verschiedenen Zugängen in einen Dialog geführt: von naturwissenschaftlicher Seite mit physikalischen und biologischen Themen, von religiöser Seite aus christlicher, muslimischer, jüdischer, buddhistischer und hinduistischer Perspektive. Diese Vielfalt macht den Reiz des Bandes aus, der als Unterrichtswerk für Universitäten konzipiert ist. Zwar bieten die Beiträge wenige neue Impulse, aber dafür halten sie den Stand der aktuellen Diskussion in faszinierender Breite fest. Der Leitgedanke des »globalen Dialogcharakters mit seinen kontextuellen Bezügen« leidet ein wenig unter amerikanischer Schwerpunktsetzung, doch ist der Gewinn des Bandes unbestreitbar: Er zeigt, wie sehr der Dialog bisher durch die christliche Perspektive geprägt wurde, wie unerfahren der Islam in diesem Kontext noch ist, wie unbekümmert die jüdische Position zur Gentechnik ist und wie schwierig es ist, in Asien beheimatete Religionen mit in dieses Gespräch hineinzunehmen.