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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 18/2023
Der Inhalt:
Leben & Kultur

Nordisches Modell
Bär fordert Prostitutionsverbot

vom 19.09.2023
Durch die Sexkauf-Legalisierung sei Deutschland zum Bordell Europas geworden, kritisiert die CSU-Politikerin.
»Die Situation von Prostituierten in Deutschland ist dramatisch«, sagt Dorothee Bär (Foto: PA/SZ Photo/Catherina Hess)
»Die Situation von Prostituierten in Deutschland ist dramatisch«, sagt Dorothee Bär (Foto: PA/SZ Photo/Catherina Hess)

Das sogenannte Nordische Modell, das auf die Bestrafung der Kunden von Prostituierten und nicht auf die Kriminalisierung Sexarbeitender abzielt, gilt schon in Schweden, Norwegen und Frankreich. Jetzt hat Dorothee Bär, Unionsfraktionsvize, sich für ein Sexkaufverbot auch in Deutschland ausgesprochen. »Die Situation von Prostituierten in Deutschland ist dramatisch. Wir brauchen dringend einen Paradigmenwechsel«, sagte die CSU-Politikerin.

Dieser Artikel stammt aus Publik-Forum 18/2023 vom 22.09.2023, Seite 29
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Nach ihrer Schätzung gibt es bundesweit ungefähr 250 000 Prostituierte. Die meisten kämen aus dem Ausland, nur ein Bruchteil sei behördlich angemeldet. »Deutschland hat sich zum Bordell Europas entwickelt«, sagte Bär. Am Beispiel Schwedens zeige sich, dass die Zahl der Prostituierten mit einem Sexkaufverbot drastisch zurückgehe.

Der Bundesverband für sexuelle Dienstleistungen lehnt Bärs Vorstoß dennoch ab. Ein Sexkaufverbot führe für Sexarbeitende in prekären Situationen zu noch schlechteren Arbeitsbedingungen, sagte Sprecher Kolja-André Nolte. »Gerade diejenigen, die eigentlich gerettet werden sollen, müssen in der Sexarbeit verbleiben«, sagte er. Das betreffe all diejenigen ohne berufliche Alternative.

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Ulla Levinson 21.09.2023, 12:14 Uhr:
... denn gerade "all diejenigen ohne berufliche Alternative" machen den Job im Rotlicht ja besonders gerne und freiwillig ... ?
Für diese Menschen können sich die Bedingungen nur verbessern, wenn sie aufgefangen werden und Taglicht-Arbeit finden. Oder ist das Problem, dass viele aus dem Ausland und illegal hier sind und deshalb keine Alternative haben?
Nix mehr verdienen - das ist wohl eher das Problem der Bordellbetreiber und Menschenhändler, denen die dicke Einnahmequelle wegbricht. Wen wundert's, dass deren Verband sich dagegen wehrt.
Ich lebe im südwestdeutschen Grenzgebiet und erlebe, was das Sexkaufverbot in Frankreich auslöst - Saarbrücken hat heute mehr Bordelle als das 10x so große Berlin.
Frau Bär hat recht: Deutschland ist mittlerweile der Puff Europas. Das ach so tolle Prostitutionsgesetz hat auf ganzer Linie versagt und den Schutz vor allem ausländischer Prostituierter ausgehöhlt.
Darum: Sexkaufverbot in Deutschland - sofort!

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