Zu Gott durch die agnostische Hintertür?

Wer eine lehrbuchmäßige »Einführung in die Religionsphilosophie« erwartet, wie es der Untertitel dieses Buches verspricht, der wird vielleicht enttäuscht sein, doch er wird entschädigt durch interessante eigenständige Theorien, die der Grazer Philosophieprofessor Peter Strasser in gelegentlich recht persönlich gehaltener Darstellung ausbreitet. Zwar verrät der Autor nie, woran er selbst glaubt beziehungsweise nicht glaubt, doch immerhin weiß er anscheinend darüber Bescheid, wie heute noch geglaubt werden könnte. Trotz seiner eingängigen und immer wieder erzählenden Darstellung sind die von ihm vorgestellten Wege zu Gott und zur Erlösung recht verschlungen und führen mitten durch den Agnostizismus hindurch. Immer wieder steht da nach Strassers Meinung die »metaphysische Blockade« im Weg, die den Menschen daran hindert, sich Gott als eine Person vorzustellen. Doch nicht gehindert werden wir am Gedanken, dass die Welt die »Hervorbringung durch ein erstes Bewegendes ist«. Und letztlich sieht auch Strasser ein, dass wir dennoch kein anderes Modell haben als das der »personalen Verursachung«. - Zu Gott durch die agnostische Hintertür? Vielleicht ist das für viele heute ein gangbarer Weg.