Leprahilfe auf Eis?
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Die Deutsche Leprahilfe ist anscheinend in Nepal mit einem guten Projekt in die Falle staatlicher Entwicklungshilfe und politischer Unruhen geraten. Was ist passiert? Sie baute ein funkelnagelneues Krankenhaus und schenkte es schlüsselfertig der Regierung Nepals. Angesichts der politischen Unruhen im Königreich haben wohl weder der König noch die revolutionäre Opposition einen Sinn für die Schwerstkranken, so ein betroffener Arzt aus Katmandu. Glaubt man Insidern der Entwicklungshilfe, kommt noch eine gewisse Rivalität der Helfer hinzu. Denn: In Nepal gibt es seit Anfang der 1970er Jahre die Shanti-Leprahilfe, eine Privatstiftung der Dortmunderin Marianne Großpietsch. Ihre Einrichtungen betreuen über 1000 Menschen. Das neue Krankenhaus der deutschen Leprahilfe wäre eine ideale Ergänzung für diese Stiftung, da sie über ausreichend medizinisches Pflegepersonal verfügt. Eine Zusammenarbeit würde die medizinische Versorgung verbessern. Dennoch konnte bisher nicht einmal das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit eine Kooperation zwischen Marianne Großpietsch und der Deutschen Leprahilfe organisieren. Hinter vorgehaltener Hand vermuten eingeweihte Kreise, dass die Leprahilfe die Shanti-Stiftung eher als Konkurrenz und weniger als Partner sieht. So sucht man jetzt im Ministerium fieberhaft nach Wegen, wie das fertige Krankenhaus von der Shanti-Leprahilfe genutzt werden kann. Die Hoffnung liegt wohl in der Beruhigung der politischen Lage und in der Bereitschaft der nepalesischen Behörden, das Krankenhaus der Leprastiftung treuhänderisch von Frau Großpietsch verwalten zu lassen.