Leserbriefe
Mängelwesen und Macht
Zu: »Der fragile Mensch« (14/20, Seite 44)
Die Gefahr einer das Leben vollständig auslöschenden atomaren Apokalypse ist riesig. Im Gegensatz zum Kalten Krieg, die Günther Anders zu seinen klugen Einsichten bewegten, wird die aktuelle Bedrohung nur von wenigen Zeitgenossen wahrgenommen. Zu ihnen gehört Wolfgang Sternstein mit dem Buch »Endzeit«, welches er Günther Anders widmete. Das Grundübel mit sich herausgebildeten »teuflisch bösen« Strukturen – grob 15 000 über neun Staaten verteilte Kernsprengköpfe – wird im gegenwärtigen auf Gewalt basierten Sicherheitsverständnis gesehen: Das schließt den Einsatz von Kernwaffen ein. Ob die Menschheit zu einem Günther-Anders-Bewusstsein »Habe den Mut zur Angst« reift? Indem sie unter Anwendung des Prinzips gewaltfreier Konfliktbearbeitung mit eingeschlossener Annexionsduldung ohne Rüstung und Militär leben lernt – bevor es zu spät ist? Hans-Ulrich Oberländer, Jena
Militarismus und Kapitalismus sind die Ursache unseres weltweiten Dilemmas. Menschen haben sie erdacht zur Ausübung von Macht, Herrschaft und Gewalt. Diese Ideologien sind Lebenslügen, Fehlentwicklungen, das institutionalisierte Böse in der Welt. Es ist höchste Zeit, dass wir uns daraus befreien. Wir müssen uns zur Gewaltfreiheit als einer fundamentalen Wahrheit bekennen und danach trachten, dem Geld eine dienende Funktion zu geben. Erst dann kann eine lebenswerte Zukunft gestaltet werden. Richard Steinhauser, Sigmarszell
Solidarität in der EU
Zu: »Falsche Prioritäten, richtige Richtung«
(14/20, Seite 10)
Wer sich zur EU näher äußert, sollte den Vertrag über die Arbeitsweise der EU kennen, vor allem die darin enthaltenen Zuständigkeitsbestimmungen. Wie gering die Möglichkeiten sind, zeigen etwa die Freihandelsabkommen. Soeben hat das zyprische Parlament CETA abgelehnt. Das Abkommen kann somit nicht in Kraft treten, obwohl alle EU-Organe zugestimmt haben. Ein europäischer Finanzminister ist daher Utopie. In den meisten Fällen müssen die Parlamente der Mitgliedsstaaten den EU-Beschlüssen zustimmen. So sagte Verfassungsrichter Huber, deutsches Verfassungsrecht stehe über den EU-Besch

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