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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 16/2010
Der Inhalt:
Politik & Gesellschaft

Mord an der Pfarrhaustür

von Thomas Seiterich vom 27.08.2010
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Palermo hat einen Märtyrer der Jugendarbeit gegen die Mafia: den Priester Giuseppe »Pino« Puglisi. Ich lernte ihn in den 1980er-Jahren kennen. Im StadtrandviertelBrancacciosammelt damals Padre Pino die Jugendlichen. Er stellt ihnen die tödliche Unumkehrbarkeit vor Augen, die ein Beitritt zur Mafia bedeutet. Deshalb hält Puglisi die Teens aus den öden Mietskasernen davon ab, Drogendealer zu werden. Er hat Erfolg. Auf der Kanzel von San Gaetanopredigt er gegen den Mafiaterror und dieOmertá, das verängstigte Schweigen der Sizilianer. Anfang 1993 startet er das Centro Padre Nostro für »Bildung und Evangelisierung«. Die Jugendlichen feiern ihren Priester als Helden. Sie geben Puglisi den Spitznamen »3P«, gesprochen »TréPí«, nach seinen Initialen. Doch am 2. Juni 1993 nachts mauern Unbekannte das »Vaterunser-Zentrum« mit Schutt und Mörtel zu – letzte Warnung der Mafia. An seinem 56. Geburtstag, dem 15. September 1993, lauern Mafia-Killer vor Pino Puglisis Haustür. Als der Priester ins Freie tritt, erschießen sie ihn. Vier Jahre später gesteht der Mafioso Salvatore Grigoli 46 Morde, auch die Erschießung des Priesters. Weil er mit der Justiz kooperiert, kommt er nach zwei Jahren frei. Sechs Mitmörder erhalten lebenslänglich. – Pino Puglisi war ein »Priester von unten«; seine Mutter arbeitete als Zuschneiderin, sein Vater als Schuhmacher. Er kämpfte für eine Umkehr der Kirche, gegen die stille Tolerierung der Mafia. »Wenn jeder das Seine tut, werden wir die Mafia besiegen«, lautete sein Mutmacher-Wort. In Rom hat der Seligsprechungsprozess für »3P« begonnen.

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