Medizin braucht Mitgefühl
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Zugang:
Weiterlesen mit Ihrem Digital-Upgrade:
- Ergänzend zu Ihrem Print-Abonnement
- Mehr als 34.000 Artikel auf publik-forum.de frei lesen und vorlesen lassen
- Die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
- 4 Wochen kostenlos testen
Jetzt direkt weiterlesen:
- diesen und alle über 34.000 Artikel auf publik-forum.de
- die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper
- 4 Wochen für nur 1,00 €
Leise tritt der Chefarzt an das Bett. »Sind Sie bereit?«, fragt er den darmkranken Patienten. »Dann legen Sie sich bequem auf den Rücken und nehmen Sie sich wahr, wie Sie jetzt daliegen.« Der Arzt lädt den Kranken ein, sich auf seinen Atem zu konzentrieren, »wie er geht und kommt, geht und kommt ...« Ganz langsam leitet er den Kranken mit seiner Aufmerksamkeit durch den Körper, Schritt für Schritt, von den Fersen bis zu den Haarwurzeln. Der Arzt spricht langsam, der Patient liegt ganz still. Als der Kranke nach einer halben Stunde wieder aufblickt, sind seine Augen ruhiger geworden. Der schmerzverspannte Gesichtsausdruck hat sich etwas gelöst. »Danke«, sagt der Mann.
Diese Beschreibung eines Chefarztbesuchs in Deutschland ist wahr - und gleichzeitig nicht wahr. Es ist nicht wahr, dass Klinikärzte in Deutschland Zeit und Muße habe