Konstantin Wecker erklärt, warum er den Krieg grundsätzlich ablehnt und keinen Menschen töten will
provo: Wir waren zusammen auf der Tübinger Pazifismus-Konferenz. Dort ist mir aufgefallen, dass Du Dich sehr vehement nicht nur für den Frieden ganz allgemein, sondern für den Begriff »Pazifismus« eingesetzt hast. Pazifisten lehnen Krieg grundsätzlich aus religiösen oder ethischen Gründen ab. Du wolltest diesen Begriff Pazifismus wieder beleben. Warum?
Wecker: In erster Linie, weil ich mich daran störe, dass selbst die größten Kriegstreiber immer wieder sagen, dass sie für den Frieden sind. Kriege werden immer gerechtfertigt mit einem Frieden nach dem Endsieg, und die Geschichte zeigt, dass das nie funktioniert hat. Pazifismus hingegen ist eine eindeutige Haltung, die den »Frieden machen« will, wie das Wort sagt - ohne kriegerische Handlunge