Gott im Herzen entdecken
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Der Schamane bröselt mit den Fingerspitzen Tabak auf den Boden. Er richtet sich auf, hebt die Arme zum Himmel und ruft zum großen Geist. Er bewegt sich klar und aufmerksam und strahlt eine geheimnisvolle Mischung von Exotik und Geborgenheit aus. Er nimmt seine Windtrommel und hält sie neben das Gesicht. Gesang setzt ein, fremdartig, ungewohnt, rätselhaft. Dann haucht er seinen Atem aus, ein Geräusch, als würde für einen kurzen Moment der Polarwind durch das Publikum wehen. Ein Blick zum Himmel, die Zeremonie ist beendet.
Der Schamane heißt Angaangaq, und er ist ein Inuit. Sein Ritual hält er aber nicht in der Arktis, sondern am Niederrhein auf der ehemaligen Raketenstation Hombroich bei Neuss. Sie ist Teil der Eröffnungsfeier der dritten Spirituellen Sommerakademie. Vor ihm sitzen 450 Teilnehmer, die aus ganz Deutschland angereis