Das Doppelgesicht der Religionen

Terroristische Gewalt legitimiert sich verstärkt religiös. Osama bin Laden wie George W. Bush stellen ihr politisches Handeln in religiöse Zusammenhänge. Agiert Religion als selbstständige Wirkmacht oder wird sie nur für Macht- und Herrschaftsinteressen instrumentalisiert? Die internationale Erich-Fromm-Gesellschaft hat sich in ihrer Jahrestagung 2005 mit der Doppelgesichtigkeit von Religion beschäftigt. Das Themenfeld Politik-Religion-Gewalt wird aufgearbeitet, wobei überwiegend die Gewalt mindernden Potenziale der Religion herausgestellt werden. Die Impulse des Sozialpsychologen Erich Fromm zeigen sich dabei als aktuell und politisch brisant. Seine Aggressionstheorie zeigt eine hohe Plausibilität mit Blick auf die religiösen Fundamentalismen unserer Tage: sei es in islamischer oder christlicher Gestalt. Manfred Zimmer hat die Beiträge dieser Tagung in einem Arbeitsbuch zusammengetragen. Dabei kommen Wissenschaftler aus Theologie, Religions- und Politikwissenschaft, Friedens- und Konfliktforschung ebenso zu Wort wie Praktiker aus Psychologie/Psychoanalyse, Pädagogik und aus der politischen Friedensarbeit. Abgerundet wird das Buch mit einem umfassenden Überblick über die aktuelle Literatur, Internetartikel und Kontaktadressen.