Klare Worte zum zweiten Vaticanum
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Alois Schifferle
Brandstifter des Geistes
Mario von Galli SJ (1904 - 1987). Benno. 348 Seiten. 29,80 DM
Auf einer Zugfahrt von Budapest nach Wien 1904 geboren, von den Nazis 1935 aus Deutschland verbannt und von Schweizer Behörden 1945 als Jesuit des Landes verwiesen, war Mario von Galli ein Mann stetigen, geistgetriebenen Neuaufbrechens. Die vorliegende bebilderte und reich dokumentierte Biografie des aus der Schweiz stammenden und in Eichstätt lehrenden Pastoraltheologen Alois Schifferle betrachtet das Leben dieses lebensfreudigen Menschen, aufrüttelnden Wanderpredigers, prophetischen Publizisten und scharf analysierenden Theologen konsequent im jeweiligen geschichtlichen Kontext: Naziideologie, deutscher Verbandskatholizismus, deutschfranzösische Verständigung, konziliare Erneuerung und ... nachkonziliare Erstarrung der Kirche. Herausgeber der Zürcher Orientierung (später auch Mitherausgeber des Freiburger Christ in der Gegenwart), kommentiert von Galli das Konzil mit drei Attributen: vom rechtlichen zum lebendigen Sein, von der Verteidigung zum Dialog und vom starren Begriff zum geschichtlichen Fluss. Überraschend für mich die Parallelen, die Schifferle zwischen dem österreichischen Ordensmann und dem brasilianischen Bischof der Befreiung Dom Helder Camara herausarbeitet: Zeuge der Menschenfreundlichkeit Gottes, Kämpfer für Gerechtigkeit und Frieden, Mensch des charismatisch gesprochenen Wortes, Verehrer von Franz von Assisi, Mann einer mit dem Volk verbundenen Kirche.