Die alten Männer haben das Sagen

»Die junge Generation schweigt. Sie ist kaum präsent, sie mischt sich nicht ein. Doch nicht deshalb, weil sie nichts zu sagen hätte. Höchstens, weil sie nichts zu melden hat.« In dieser so klugen wie bissigen Streitschrift entlarvt der Autor, Jahrgang 1976, das vermeintliche Diktat der Jugendlichkeit in unserer Gesellschaft als Märchen. Zwar strecken in Fernsehshows knitterfreie Schönheiten unter 25 ihre langen Beine aus - doch die Macht liegt noch immer in der Hand der alten Männer. In der Politik, im Sport und in der Wirtschaft. Viel zu spät danken die »Oldies« ab, ihre Nachfolger sind müde und verschlissen, wenn sie ans Ruder dürfen. Für Podszun ist es daher »kein Wunder, dass die Republik so daherkommt, als stünde sie kurz vor der Pensionierung«. Sein Essay ist ein Plädoyer dafür, den »wachen Geistern der Millenniums-Generation« eine Chance zu geben. Jungen Menschen, die im »global village« zu Hause sind, die Aktien und Armutsbekämpfung, Laptop und Lust zusammenbringen und um die Gefahren des Fortschritts wissen, aber auch um die Möglichkeiten der Zukunft.