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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 14/2021
Der Inhalt:

Ausgepinselte Utopien

vom 23.07.2021
In den Bildern von Hartmut Kiewert begegnen sich Menschen und Tiere auf Augenhöhe
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Der Maler Hartmut Kiewert, geboren 1980, beschäftigt sich seit 13 Jahren aus herrschaftskritischer Perspektive mit dem Mensch-Tier-Verhältnis. Zum heutigen gesellschaftlichen Umgang mit Tieren zeigt er Gegenbilder: Schweine, Kühe und Hühner sind aus Mastanlagen und Schlachthöfen befreit. Die Tierindustrie ist ruiniert. Menschen und andere Tiere begegnen sich in Parks, Einkaufszentren und Straßen. Es geht nicht mehr ums Beherrschenwollen, sondern um Verwandtschaft. Auch wenn manche der Bilder an biblische Paradiesvorstellungen erinnern, hält Kiewert die Verwirklichung der Utopie im Hier und Jetzt für möglich. Er glaubt weder an ein Jenseits noch an höhere Mächte, aber daran, dass Menschen sich auch jenseits von Markt, Staat, Patriarchat und Tierausbeutung organisieren können.

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Bettina Sänger 27.08.2021:
Die Bilder von Hartmut Kiewert und die vier Antworten auf die Frage »Warum ich mich für Tiere einsetze« rütteln auf, sprechen mich als mäßige Fleischesserin noch einmal neu an. Menschen, die sich haben berühren lassen vom unendlichen Leid der Tiere, Menschen mit Visionen, Menschen, die bereit sind, ihr Leben für die Tiere einzusetzen, verdienen Anerkennung und können als Vorbilder fungieren. Der Leitartikel von Hilal Sezgin geht einen anderen Weg, setzt sich zum Ziel, die Ethik-Debatte widerzuspiegeln. An sich ein guter Ansatz, wobei ich persönlich den derzeitigen Trend, mangels religiöser Überzeugung jegliche Positionen aus einer »Ethik ohne Gott« heraus zu begründen, als unzureichend empfinde.

Karl-Heinz Haid 27.08.2021:
In den Bildern von Hartmut Kiewert sehen wir eine idealistisch-idyllische Tier-Mensch-Ökumene. Eine schöne heile Welt, wie sie sich der Stadtmensch erträumt, wenn er mit der landwirtschaftlichen Praxis konfrontiert wird. Ein Picknick mit Rind und Schwein, Hund und Katz und keine Exkremente auf dem Rasen, keine Stechmücken und keine Ameisen. Eine saubere Welt – fast wie von Monsanto. Die Realität des engen Zusammenlebens von Mensch und Tier kenne ich aus meiner Kindheit: zwei Großeltern, zwei Eltern, drei Kinder, vier Kühe, zwei Schweine, ein Dutzend Hühner und die Katz bildeten unser Landkommune. Und mittendrin der Misthaufen überm Gülleloch und überall ein feiner Ammoniakgeruch. Und in Haus und Garten stechende, nagende und wuchernde Mitgeschöpfe.

Peter Kobert 27.08.2021:
Die Auffassung der Autorinnen, unsere Haltung gegenüber Tieren sei Teil von einem »traditionellen Denksystem, das Insider und Ausgeschlossene braucht und die einen dadurch aufwertet, dass es andere geringschätzt«, ist meines Erachtens der Schlüsselsatz des Themas. Dieser Satz kann auch ohne Einschränkungen auf andere Bereiche des Lebens angewendet werden. Zum Beispiel zeugt das Verhalten der großen Religionsgemeinschaften oft von der eigenen »Aufwertung« und der »Geringschätzung« der anderen. So ist dieser Artikel auch ein Zeugnis von der Hochnäsigkeit der Spezies »Homo sapiens« im Allgemeinen.

Hubert Hausemer 27.08.2021:
Die ganze Diskussion geht meiner Meinung nach in die Irre, weil ohne Ausnahme eine fundamentale Unterscheidung zwischen Mensch und Tier nicht beachtet wird. Man drückt sie am besten in den etwas rhetorischen Fragen aus: Mensch und Tier, wer interessiert sich für wen? Wer macht sich Gedanken über wen? Wer kümmert und sorgt sich um wen? Wer trägt Verantwortung gegenüber wem, und wer hat zu dieser Verantwortung zu stehen? Aus der grundlegenden Asymmetrie gilt es, die folgerichtigen Konsequenzen zu ziehen, zum Beispiel, was etwaige Tierrechte anbelangt. Rechte bestehen offensichtlich nur zwischen Wesen, welche Pflichten übernehmen und insofern zur Verantwortung gezogen werden können. Deshalb können nur Mitglieder einer Rechtsgemeinschaft Rechte haben, nur sie sind Rechtssubjekte, denn nur sie können in verbindliche Beziehungen zueinander treten.

Martin Ramschulte 27.08.2021:
Seit den 1960er-Jahren meinten Verbandsfunktionäre und Politiker, dass Eier, Milch und Fleisch in großen Mengen für Menschen auf der ganzen Welt produziert werden müssen. Mit der hemmungslosen Eier-, Milch- und Fleischproduktion in gewerblichen Produktionsanlagen und vollautomatischen Fütterungen hat der Mensch den guten Draht zum Tier verloren. Ich habe mit meiner Familie gut vierzig Jahre von der Landwirtschaft gelebt und merke jetzt, das wir mit viel weniger Lebensmitteln aus tierischen Produkten besser leben können. Den Tieren wird damit viel Leid und Langeweile erspart, wir Menschen leben gesünder und in weniger dicker Luft!

Rolf Seim 27.08.2021:
Auch wenn die Betrachtung eine philosophisch-ethische ist, es sollte doch zumindest auch in die Vergangenheit geschaut werden: Wie und warum hat der Mensch vor Tausenden von Jahren angefangen, Wildtiere zu zähmen, sie zu halten und sie zu nutzen? Man kann doch nicht die Kulturgeschichte der Tierhaltung völlig ausblenden. (Eigentlich müsste man die Nutztiere »Kulturtiere« nennen, entsprechend den »Kulturpflanzen«.) Gerade in unseren christlich-jüdischen Schriften spielt der Umgang mit den Nutztieren eine wichtige Rolle. Wie viele bedeutende Persönlichkeiten haben sich zuerst als Hirten bewährt, um dann verantwortungsvolle Aufgaben zu übernehmen: Abraham, Moses, David, um nur die wichtigsten zu nennen. Das Bild von Jesus als gutem Hirten ist jedem bekannt.