Proteste für Roma-Kinder
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Zu zivilem Ungehorsam gegen die Regierung Berlusconi ruft die römische Basisgemeinschaft Sant?Egidio auf. Anlass ist die Entscheidung der italienischen Rechts-Regierung, die Roma-Kinder in ganz Italien mit Fingerabdruck und weiteren Daten zu erfassen. Als Beleg präsentiert Sant?Egidio die Kopie eines Datenblattes aus einer Erfassung in Neapel. Das amtliche Dokument des »Kommissars für Nomaden- und Siedlungsnotstand in der Region Kampanien« enthält neben Namen, Geburtsort und -datum, einem Foto des Registrierten und digitalen Fingerabdrücken auch Angaben über Religion und ethnische Zugehörigkeit. In Italien werden Roma-Kinder häufig als Bettler ausgenutzt. Das auflagenstarke katholische Wochenmagazin Famiglia Cristiana wirft der Regierung wegen der Erfassung der Roma-Kinder »Rassismus« vor. Die Stiftung Migrantes der italienischen Bischofskonferenz erklärt, Einwanderer und Roma würden so zum »Sündenbock für Übel und Misswirtschaft« gemacht. Es drohe ein Polizeistaat. Die Registrierung von Kindern einer Ethnie stelle eine ähnliche Diskriminierung dar wie der Davidstern für Juden in der NS-Zeit. Famiglia Cristiana kritisiert, die Regierung sehe keinerlei Hilfen für in Armut aufwachsende junge Roma vor. Um sie von Straftaten abzuhalten, solle man ihnen eher den Schulbesuch ermöglichen.