Der neue Drei-Pass am Krankenbett

Dem Autor gelingt es nachzuweisen, dass im Bereich der Krankenhausseelsorge neben der Begleitung auch die Symbolisierung und die Ritualisierung der Befindlichkeit kranker Menschen wichtig sind. Dieser »Drei-Pass« stellt keine reduzierte Rückverengung von Seelsorge mit Schwerpunkt auf Sakramentenspendung dar. Vielmehr erweitert das Funktionsmodell von »Denken-Fühlen-Tun« inhaltlich den Seelsorgebegriff und ist erstaunlich anwendbar für anthropologisch fundierte Modelle von Medizin und Pflege. Dienstleistungen der Seelsorge, Übertragbarkeit des Modells auf andere Berufsgruppen sowie der Nachweis der Anschlussfähigkeit von Seelsorge an das therapeutische Team machen dieses pastorale Profil bestechend. Dabei würdigt Weiher sowohl Seelsorge als auch Medizin als »Medien von Humanität«. Die praktische Umsetzung des Seelsorgeverständnisses mittels kleiner Beispiele und der gelungenen Zusammenarbeit mit Studenten, Pflegenden und bei Ärztefortbildungen beweist geradezu die vorgelegte Theorie. Es handelt sich hier um die beste Veröffentlichung der letzten zehn Jahre zum Thema.