Pflegende: Vermittler zwischen Patient und Arzt
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Andrea van Schayck
Ethisch handeln und
entscheiden
Spielräume von Pflegenden und die Selbstbestimmung von
Patienten. Kohlhammer.
148 Seiten. 31,30 DM
Pflegende in Krankenhäusern, Altersheimen und anderen Institutionen sind täglich mit ethisch-moralischen Fragen konfrontiert. Oft geraten sie ins Dilemma, weil sie als Vertraute des Patienten mehr wissen, als der Arzt bei der Visite erfahren kann (und/oder will?). So sind Pflegekräfte unter Entscheidungsdruck, wenn Therapien entgegen dem eigentlichen, dem Arzt aber unbekannten Patientenwillen durchgeführt werden sollen. Ein klassisches Beispiel: Lebensverlängernde Maßnahmen bei Patienten, die eigentlich ruhig und schmerzlos sterben wollen. Viele Pflegende sehen dann nur die Rettung im passiven Widerstand, indem sie den Patienten meiden, die Verantwortung für sein Wohlergehen abgeben. Andere reden ihm halbherzig die neue Therapie »schön« und werden so unglaubwürdig. Die Autorin, Krankenschwester und Diplompflegewirtin, zeigt anhand zweier konkreter Alltagsbeispiele klare Wege, wie Pflegende als Vermittler zwischen Patient und Arzt agieren können. Einziges Manko des fachlich ausgezeichneten Buches sind die unzähligen orthografischen Fehler, was dem Lektorat anzurechnen ist. Das mindert die Lesefreude extrem. Auf Grund seiner Bedeutung für eine wirklich patientenzentrierte Betreuung sei diesem Werk dennoch weite Verbreitung in allen Gesundheitsberufen gewünscht.