Kirchenkampf in Peru
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Seit rund einem Vierteljahrhundert pflegt das Erzbistum Freiburg eine Diözesanpartnerschaft mit der katholischen Kirche in Peru. Sie ist lebendiger und intensiver als die meisten Partnerschaften, die andere deutsche Bistümer mit Südamerika unterhalten. Viele Dutzend junger Freiwilliger aus dem Erzbistum Freiburg halfen für ein Jahr oder länger in Armengemeinden und Sozialprojekten in dem Andenstaat mit. Anfangs schien die Sonne auf diese unbeschwerte Partnerschaft. Doch dann begann der Vatikan seinen Kampf gegen die in Peru weit verbreitete Theologie der Befreiung und gegen die Kirche der Armen. Weil Rom unter Papst Wojtyla nur noch konservative Bischöfe einsetzte, teils aus der Geheimorganisation Opus Dei, kippte die Peruanische Bischofskonferenz nach rechts. Speerspitze einer reaktionären Kirche mit individualistischer Sündenpastoral ist die in Peru entstandene Bewegung Sodalitium Christianae Vitae. Ihr Mitglied, der deutschstämmige Peruaner Kai Martin Schmalhausen, übernahm kürzlich die Prälatur Ayaviri in den Südanden, der Opus-Dei-Bischof José Maria Ortega übernahm die benachbarte Prälatur Juli. Beide Bischöfe erklärten auf einer Deutschlandreise, dass ihre Vorgänger sich zu sehr um soziale Belange gekümmert hätten und dass sie anträten, diese schlechte Evangelisierung wettzumachen. Insbesondere der Opus-Dei-Kardinal der Hauptstadt Lima, Juan Cipriani, und die in den 1970er-Jahren gegen die Befreiungstheologie gegründete Sodalitium-Bewegung machen dem Erzbistum Freiburg die Partnerschaftsarbeit mit der Kirche der Armen schwer.