Durch ihre Finger küsst mich Gott
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Draußen hat es geregnet. Zum ersten Mal bei diesem Kirchentag hat es geregnet. Ausgerechnet jetzt, da Hunderte sich vor der Kartäuserkirche drängen, um Einlass zu finden - Einlass zu einer Weltpremiere, Einlass zu einem erotischen Gottesdienst.
Drinnen regnet es auch. Doch nicht Wassertropfen, sondern Rosenblätter senken sich von der Empore auf die nassen Häupter der Glücklichen, die Einlass gefunden haben. Entblößten Fußes schreiten sie über einen roten Samtteppich, dessen Sanftheit sich unter den Sohlen mit dem zarten Fleisch der Blütenblätter zu einem angenehmen Streicheln mischt. Rosenduft schwebt durch die Kirche, von irgendwo ertönt ein Saxofon. »Ich will aufstehen und in der Stadt umhergehen auf den Gassen und Straßen und suchen, den meine Seele liebt«, wird später die Lesung aus dem Hohenlied sagen. Hier, unter dem gotisc