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Seid biegsam und krümmt euch

von Horst-Eberhard Richter vom 28.06.2002
Der Mensch soll flexibel sein, aber Mitgefühl und Nächstenliebe können nur dort gedeihen, wo man sich der eigenen Zerbrechlichkeit bewusst ist
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Flexibilität ist noch das offizielle Motto unserer Tage. Flexibel soll der Mensch sein, sagt der Kanzler, sagt vor allem die Wirtschaft. Denn diese ist selbst durch Flexibilität gekennzeichnet - dadurch nämlich, dass sie sich dauernd in Umbrüchen bewegt. Dauernd ist nur noch eins: ihr Wandel, ihre Diskontinuität. Der dynamische Markt erlaubt nicht mehr, dass der Mensch längere Zeit die gleiche Sache und etwa auch noch auf die gleiche Art tun kann. Die Nachfrage kann die Aufgaben der Beschäftigten von einem Tag zum andern verändern. Unternehmen werden gespalten, brechen zusammen, fusionieren. Es lösen sich Ordnungen auf, die es bislang Menschen erleichtert haben, sich auf langfristige Bedingungen zu verlassen. Richard Sennett, der das wichtige Buch »Der flexible Mensch« geschrieben hat, berichtet: »Heute muss ein junger Amerikaner m

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