Eine Fülle von Fakten und Schlussfolgerungen

Wer dieses Buch mit Gewinn studieren will, muss sicher ein paar Fachwörter im Duden nachschlagen. Man braucht deshalb viel Zeit, aber auch viel Neugier und nach Möglichkeit auch noch Grundkenntnisse in sozialwissenschaftlichen Forschungsmethoden. Wer sich einigermaßen schnell informieren will darüber, was heutige ReligionslehrerInnen unter Religion verstehen, welche Ziele sie im Unterricht verfolgen und warum, wird die 606 hochkomplexen Seiten vermutlich zu umfangreich finden, zu verwirrend auch in der Vielzahl der Fachinformationen und Disziplinen. Das ist schade, denn es verbirgt sich manch Erhellendes, Brisantes und Diskussionswürdiges unter Kapitelüberschriften wie: »?Gelehrte? Religion zwischen Einflussverlust der kirchlichen Religions-Gestalt und Pluriformität religiöser Deutungs- und Erlebnispraktiken« oder »Aspekte des Zusammenhangs von gelebter Religion, konzeptioneller Orientierung des RU und Strukturmustern von Religion in biografischen Zusammenhängen.« Eine Menge Arbeit steckt in diesem Buch, es bietet eine Fülle von Fakten und Schlussfolgerungen - umso mehr wäre zu wünschen, die Messlatte läge nicht so hoch, so dass auch religionspädagogisch eher praktisch Tätige leichter von den Erkenntnissen der Autoren profitieren könnten.