Pakt des Vergessens
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Baltasar Garzón hätte sich längst zurücklehnen können: Den Posten als Untersuchungsrichter am Strafgerichtshof in Spaniens Hauptstadt Madrid an den Nagel hängen, fortan als leuchtendes Vorbild seiner Zunft durch die Welt touren und Ehrendoktorhüte einsammeln.
Denn der 55-Jährige Spitzenjurist hat viel erreicht: Er brachte baskische ETA-Terroristen hinter Gitter, doch ebenso einen Madrider sozialistischen Innenminister, der Todesschwadronen gegen die ETA organisiert hatte. Weltberühmt aber wurde Baltasar Garzón im Oktober 1998, als aufgrund seiner Ermittlungen der chilenische Exdiktator Augusto Pinochet in London verhaftet wurde. Folter und Mord im Namen des Staats - das ist für Garzón ein zentrales Thema: »Wenn solche Verbrechen geschehen«, sagt Garzón, »an jedem beliebigen Ort der Welt, dann ist immer die ganze Menschheit das