Wechsel im Vatikan
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In Rom dampft die Vatikan- Gerüchteküche. Davon betroffen sind die Mitglieder der päpstlichen Regierung, die so genannten Präfekten. Darunter der über 75-jährige Kardinal Ratzinger; der Premier des Kabinetts, Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano und der Präfekt der Ordenskongregation Eduardo Martinez Somalo. Sie alle sind im Pensionsalter für Kardinäle. Wechselt in diesem Revirement der Präfekt der Bischofskongregation Giovanni Battista Re ins Kardinalstaatssekretariat und wird Ratzinger durch Kardinal Walter Kasper ersetzt, hätte der Wiener Erzbischof Christoph Schönborn mehrere Chancen. So die Leitung der Bischofskongregation, der Ordenskongregation, der Glaubenskongregation oder der Päpstlichen Kommission für die Einheit der Christen. Obwohl man im Vatikan meint, der kränkelnde Papst sei zu keinem größerem Personalwechsel mehr fähig, könnte der geistig vitale Johannes Paul II. dennoch Weichenstellungen in Richtung Mystik, Ökumene und interreligiöser Spiritualität vornehmen. Für alle diese Ämter brächte der aus altem Adel stammende und in der mystischen und orientalischen theologischen Tradition versierte Wiener Erzbischof ausgezeichnete Voraussetzungen mit. Und dies als Ordensmann sowie Protektor der Stiftung »Pro Oriente«. Damit würde die Zeit des in den Kontroversen des deutschen Katholizismus konservativ geprägten Ratzinger endgültig abgeschlossen. Dessen rationalistische Theologie, so heißt es, sei überlebt. Wer dann in Wien Nachfolger von Schönborn als versierter Brückenbauer zwischen West- und Osteuropa wird, sei unwichtiger geworden, nachdem Europa politisch erweitert worden ist.