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Plädoyer gegen »Organbeschaffungsgesetz«

von Michael Kuderna vom 07.04.2000
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Richard Fuchs/

Karl A. Schachtschneider
Spenden was uns nicht gehört
Das Transplantationsgesetz und die Verfassungsklage. Rotbuch. 230 Seiten. 28,? DM

Keine Frage: Schilderungen von ausgeschlachteten Körpern und von Reflexen »lebender Leichen« bei der Organentnahme gehen unter die Haut. Auch die Abwägung zwischen Transplantationskosten und fehlender medizinischer Basisversorgung in ärmeren Ländern und vor allem die Kritik an einem »organzentrierten« Krankheitskonzept lassen Verständnis für Menschen aufkommen, die selbst keine Organspender werden wollen. Dennoch vermag das vorliegende Plädoyer gegen das Transplantationsgesetz, das als »Organbeschaffungsgesetz« angeprangert wird, nicht zu überzeugen. Während fast alle europäische Länder nur bei ausdrücklichem Widerspruch eine Organentnahme ausschließen, muss in Deutschland zumindest die Erlaubnis der engsten Angehörigen vorliegen (»erweiterte Zustimmungslösung«). Es wird aber nicht verlangt, dass eine persönliche Einwilligung des Betroffenen vorliegt. In einer Gesellschaft, die den Tod weitgehend tabuisiert oder trivialisiert hat, würde man sonst den Import von Organen ankurbeln oder den Tod vieler Menschen hinnehmen, die sehnlichst auf ein Herz, eine Leber oder eine Niere warten. Es mag zwar richtig sein, dass eine erzwungene Hilfe ihren ethischen Wert verliert; kann aber der Staat auf gesundheitliche Fürsorge für schwer kranke Bürger verzichten, weil viele unentschlossen oder einfach zu träge sind, ihre Ablehnung oder Zustimmung zur Organspende zu dokumentieren? In diesem Sinn ist das Buch trotz seiner Einseitigkeit wertvoll: es zwingt den Leser, an einer Schnittstelle von Leben und Tod für sich selbst eine bewusste Entscheidung zu treffen.

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