Theologie von oben

Walter Simonis, Würzburger Professor für Dogmatik, teilt nach allen Seiten aus: Der traditionellen katholischen Theologie bescheinigt er für ihre Argumentation wider die Frauenordination »theologischen Unfug«; reformfreudigen katholischen Theologen wirft er vor, mit ihrer Betonung der Eucharistie als Mahlgemeinschaft die Lehre von der Realpräsenz des himmlischen Christusleibes verdrängt und damit die Kirchen leergefegt zu haben, den Protestantismus (nicht: Luther!) verbindet er mit bloßer Subjektivität. Positiv geht es ihm um eine »Theologie von oben her«, die den Mysteriencharakter der Sakramente betont. Inwiefern die starke Betonung der Kirche als Leib Christi und der Sakramente als Zeichen für das wahre Wesen der Kirche eine ökumenische Perspektive eröffnet, leuchtet nicht ein. Wirklich ärgerlich ist, dass das Buch keinerlei Verweise auf neuere Literatur enthält, sondern nur selbstreferenziell weitere Werke des Autors nennt.