Heilige Kühe schlachten
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Die Spitzen der deutschen Industrie sind dabei, sich parteipolitisch umzuorientieren. Im engeren Kreis ist von einer »Entpolitisierung« die Rede. Aufgegeben werden soll die bislang enge Bindung an die CDU, nachdem die Finanzskandale diese Partei in die Enge getrieben hat. Künftig wird mit dem, wie es heißt, »Realisten und Pragmatiker« Gerhard Schröder gerechnet. Die Unionspartei werde mindestens sieben Jahre brauchen, um aus ihrem Tief herauszukommen. Worin dann die »Erneuerung« bestehe, sei völlig unklar. Gegenwärtig würden die gewerkschaftsfreundlichen Parteilinken in der CDU »Frühlingsluft wittern«, so ein führender Wirtschaftslobbyist. Auch ein Kanzlerkandidat Stoiber, sofern er zu schnell ins Rennen geschickt werde, würde allzu schnell »verbrannt« werden. Der entscheidende Grund für die politische Wende der Großwirtschaft liegt jedoch im Aufkommen einer neuen dynamisch-kreativen Manager-Generation in der international vernetzten High- Tech-Industrie, die sich deutlich von der bisherigen großindustriellen Herrschaftsgruppe und deren CDU-Bündnispolitik absetzt. Sogar die alte Führungsgruppe denkt um. Der Konzernmanager Eberhard von Brauchitsch, von der CDU im Flick-Parteispendenskandal gebranntes Kind, hat die Fäden zur CDU längst gekappt, und Hilmar Kopper, Ex-Chef der Deutschen Bank, sieht die Modernisierung samt »Umbau des Sozialstaates« nur von Rot-Grün ausgehend. Kopper sagt, was bereits unter führenden Managern Generalmeinung ist: »Wahrscheinlich müssen jene heiligen Kühe geschlachtet werden, die an der Aufzucht am aktivsten beteiligt waren.« Gemeint sind die Kühe CDU und die Führungsetagen der Unternehmerverbände.