Spiritprotokoll
Unfasslich unfromm

Weiterlesen mit Publik-Forum Plus:
- 4 Wochen kostenlos alle über 30.000 Artikel auf publik-forum.de lesen
- die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
- die nächsten 2 Ausgaben gratis in Ihrem Briefkasten
- Mehr als 30.000 Artikel auf publik-forum.de frei lesen und vorlesen lassen
- Die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
- 4 Wochen kostenlos testen
- Ergänzend zu Ihrem Print-Abonnement
- Mehr als 30.000 Artikel auf publik-forum.de frei lesen und vorlesen lassen
- Die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
- 4 Wochen kostenlos testen

Weiterlesen mit Ihrem Digital-Zugang:

Weiterlesen mit Ihrem Digital-Upgrade:
- Ergänzend zu Ihrem Print-Abonnement
- Mehr als 30.000 Artikel auf publik-forum.de frei lesen und vorlesen lassen
- Die aktuellen Ausgaben von Publik-Forum als App und E-Paper erhalten
- 4 Wochen kostenlos testen
Die Psalmen bescheren mir eine tiefe Ruhe. Ich bete sie allerdings nicht im üblichen Sinn, falls man darunter versteht, andächtig die Hände zu falten. Höre ich Psalmen im Gottesdienst, empfinde ich nichts. Dort werden sie im Gewöhnlichkeitstonfall rezitiert. Die furiose Gefühlsexplosion dieser alten jüdischen Lieder erlebte ich erstmals während eines DDR-Aufenthalts, als ich die zwangsweise eingetauschte Ostmark in so viele Schallplatten verwandelte, dass sich darunter auch Psalmen-Vertonungen von Heinrich Schütz befanden. Als ich sie auflegte, war ich schockiert, verstört, aber auch begeistert: Zauberhaft zarte Knabenstimmen singen unfasslich unfromme Gedanken.
Etwa das melancholische Lied »An den Wassern zu Babel saßen wir und weineten«, das in den Aufruf mündet, Edom zu zerstören: »Wohl dem,