Fünfzig Jahre Ostermärsche
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Über sechzig Ostermärsche finden in diesem Jahr in Deutschland statt. Der dreitägige Ruhr-Ostermarsch wird von Felix Oekentorp organisiert, der mit 2500 Teilnehmern rechnet. Geplant ist auch ein Friedensgottesdienst am Ostermontag - kein Zufall, wie Oekentorp herausstellt: »Die christliche Komponente ist schon immer ein wichtiger Bestandteil der österlichen Friedensaktivitäten.« Prominente Christen wie Dorothee Sölle oder Fulbert Steffensky marschierten von Anfang an mit. Fünfzig Jahre alt wird die Tradition der Ostermärsche in diesem Jahr. Ganze vier Tage benötigten die Läufer des ersten Ostermarsches im Jahr 1958 für die 83 Kilometer lange Strecke zwischen London und dem Atomforschungszentrum Aldermaston. Zwei Jahre später kam es zum ersten deutschen Ostermarsch in der Lüneburger Heide. Was als ethisch-pazifistische Protestaktion gegen atomare Aufrüstung unter Konrad Adenauer begann, entwickelte sich zur permanenten »Kampagne für Abrüstung« und schließlich 1968 zur außerparlamentarischen »Kampagne für Demokratie und Abrüstung«. Nachdem die Friedensmärsche in den 1970er-Jahren teilweise zum Erliegen gekommen waren, erlebten sie infolge des Nato-Doppelbeschlusses von 1979 eine Renaissance. Mit dem Ende des Kalten Krieges flaute das Interesse an den Ostermärschen erneut ab, durchbrochen nur von kleineren Wellen infolge der Golfkriege und des Einmarsches in Afghanistan und Irak.