Papa-Day, Gegensolidarität
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Italiens Medien sprachen vom »Papa-Day«: Am Sonntag, nachdem Papst Benedikt XVI. wegen des Protests einer kleinen Gruppe von Lehrenden und Studierenden darauf verzichtet hatte, das Akademische Jahr an der staatlichen Sapienza-Universität in Rom mit einer Rede zu eröffnen, strömten zwischen 150 000 und 200 000 Menschen auf den Petersplatz zum Angelusgebet (Publik-Forum 1/08, Seite 11). Rund sechsmal so viele wie an einem gewöhnlichen Sonntagmittag. Zu dieser Aktion hatten Bischöfe und Laienvertreter aufgerufen, als »Demonstration von unten« in Solidarität mit dem Kirchenoberhaupt. Vor den Bischofskirchen etlicher italienischer Städte verfolgten Zehntausende den mittäglichen Angelus mit dem Papst. Aus Demonstrationsgründen wurde das Mittagsgebet auf Großbildschirmen übertragen. - Auch auf der antikirchlichen Gegenseite organisiert sich die Solidarität. Die 67 laizistischen Dozenten, die vor drei Wochen erfolgreich gegen die Papstrede in der Sapienza-Universität protestierten, erhalten Unterstützung von 1500 Professoren, Dozenten und Doktoranden aus ganz Italien. Diese fordern in einem Manifest ein »Recht auf Meinungsverschiedenheit«. Zu den Initiatoren zählt der Philosoph Gianni Vattimo. Der Rückzieher des Papstes hat in Italien eine breite Debatte über Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit ausgelöst und zu Kritik fast sämtlicher Parteien an den 67 Professoren geführt, die in Rom den Uni-Auftritt des Akademiker-Papstes aus Deutschland verhindert hatten.