Öl im Kosovo-Feuer
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Zwischen den Außenministern der EU-Staaten »glühen die Telefondrähte«. Nicht nur das Thema »Haider-Österreich«, sondern auch die Situation im Kosovo ist ein brennendes Thema. Anzeichen eines beginnenden Chaos sind erkennbar. Aus Washington kommt der Vorwurf, die Europäer zeigten sich nicht in der Lage, die Zivilordnung im Kosovo zu garantieren, nachdem sich die US-Armee ganz aus dem Kosovo zurückgezogen hat. Die Spitze der Kritik ist gegen Paris gerichtet. Seitdem die Franzosen die Zivilverwaltung unter ihrem Landsmann Couchner übernommen hätten, so heißt es, ginge es »drunter und drüber«. Der Administrator Couchner habe als Leiter von Ärzte ohne Grenzen zwar seine Verdienste, doch als Verwaltungsspezialist versage er. Zudem wirft Washington Paris eine völlig falsche Politik gegenüber Serbien und dem Kosovo vor. Verhängnisvoll sei es, dass der serbische Politiker Draskovic von Paris gefördert werde. Dieser sei unzuverlässig, ließ einst die serbische Opposition gegen Milosevic im Stich und wurde Mitstreiter von Milosevic. Verheerend sei die Konzeption von Couchner, die dieser beim Aufbau der Kosovo-Polizei verfolge. Danach werden die ehemaligen erfahrenen Tito-Polizisten aus dem Kosovo nicht in den Polizeidienst übernommen. Das habe zur Folge, so Washington, dass der Einfluss des ehemaligen von dem Geheimparlament der Kosovaren gewählten, pazifistisch gesonnenen Kosovo-Präsidenten Rugova zurückgedrängt werde und nur seine Gegner, die weiterhin von einem Groß-Albanien träumenden UCK-Kämpfer, in den Polizeidienst übernommen würden, die dann mit den - immer noch viel zu wenigen - Euro-Polizisten zusammenarbeiten sollen. Auf diese Weise würde Öl in das Feuer der ethnischen Konflikte geschüttet.