Messias ohne Botschaft

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In Deutschland liegen sie ihm zu Füßen: Barack Obama ist Hauptfigur eines Musicals, das mit dem schlichten Titel »Hope« all das zusammenfasst, was die Deutschen mit dem US-Präsidenten verbinden. Der Jubel nach jeder Aufführung ist frenetisch. Wenn einer die Welt retten kann, dann er!
Was die Deutschen glauben, glauben die Amerikaner nicht mehr ohne Weiteres. Am Broadway würde das Märchen vom Messias einen Riesenreinfall erleben. »Hope« ist im politisch gelähmten, wirtschaftlich abgesackten, von Rekordarbeitslosigkeit geplagten Amerika gerade nicht angesagt. Obama hat sich zwar keine größeren Patzer und auch keine Skandale geleistet, doch ein Jahr nach dem berauschenden Einzug ins Weiße Haus sind seine Umfragewerte abgestürzt. An »Change« – den versprochenen, grundlegenden Wandel – glaubt
Obamas AmerikaBarack Obama, seit Januar 2009 Präsident der USA, hat innenpolitische Probleme: Eigentlich möchte er den »vorsorgenden Sozialstaat« etablieren – ein Konzept, das schon Bill Clinton verfolgte und das demokratische Innenpolitik von republikanischer unterscheidet. Dafür aber braucht Obama eine strategische Mehrheit im US-Senat, die jüngst in Massachusetts verloren ging. Die Umfragewerte des Präsidenten sinken. Viele Amerikaner fürchten, der geniale Wahlkämpfer könne am Ende ein schlechter Realpolitiker sein.
