Zerstörerische Diktatur
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Udo Grashoff
»In einem Anfall von Depression ...«
Ch. Links. 518 Seiten. 29,90 EUR
Jährlich nahmen sich in der DDR etwa 5000 bis 6000 Menschen das Leben. Das bedeutete international einen traurigen Spitzenplatz. Diese Zahlen wurden nicht veröffentlicht, und hartnäckig hielt sich die Meinung, dafür sei hauptsächlich die Diktatur verantwortlich. Nun zeigt der Historiker Udo Grashoff in einer ausgezeichneten Studie, ohne die Diktatur zu entlasten, dass die »hohen Selbsttötungsraten im Großen und Ganzen nicht aus politischen oder ökonomischen Rahmenbedingungen erklärt werden« können. Er zeigt aber auch, dass »eine gewisse Gehemmtheit, Konflikte zur Sprache zu bringen, Autoritäten zu widersprechen, Aggressionen auszuagieren«, ein allgemeines Charakteristikum der zwischenmenschlichen Beziehungen in der DDR war. Damit verdeutlicht er, dass es durchaus systemimmanente Gründe gab, die die dramatische Tendenz der Menschen - ob jung oder alt- zur Selbsttötung bestärkten.