Überzeugende Kritik des Woityla-Papstes
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Horst Fuhrmann
Die Päpste
Von Petrus zu Johannes Paul II. C. H. Beck. 306 Seiten. 48,? DM
Das Papsttum steht in der Gefahr, in der Ökumene - aber auch in der katholischen Kirche selbst - kirchenpolitisch und theologisch isoliert zu werden. Auch wenn er an der Abfassung des legendären Konzilstextes Gaudium et Spes beteiligt war, der die Öffnung der Kirche zur Welt zum Programm erhebt, fehlen dem Woityla-Papst das »innere Erlebnis« des Zweiten Vatikanischen Konzils und die »Problemsicht« seiner Amtsvorgänger, nach denen er sich genannt hat. So die - behutsam und vornehm formulierte und deshalb besonders überzeugende - Kritik des Historikers Fuhrmann am gegenwärtigen Pontifikat, dessen ethische Anstöße er respektvoll registriert. Für das seriöse Gespräch über den augenblicklichen römischen Kurs und die Zukunft des Petrusamtes scheint so ein Überblick über die wechselvolle Geschichte der Institution überaus hilfreich, wie ihn der international angesehene bayerische Gelehrte vorlegt: kenntnisreich, leicht lesbar und - ein Novum bei deutschen Professoren - in einer spannenden Kombination von Text und hintergründigem Bildmaterial. Zunächst erläutert Fuhrmann zum Verständnis unerlässliche »Grundtatsachen« wie die problematische Rede von der göttlichen Stiftung des Papsttums oder den Wahlmodus als Ergebnis »historischer Vernunft«. In einem zweiten Durchgang entwirft er eine Reihe brillanter Porträts besonders prägender Papstgestalten. Der Weg führt von der fortschreitenden »Verrechtlichung« des hohen Mittelalters über den Rückzug der Pius-Päpste in ein erstarrtes Zeremoniell bis zur«Vermenschlichung« der Kirche unter Johannes XXIII, Angelo Roncalli.