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Dieser Artikel stammt aus
Publik-Forum, Heft 1/2022
Der Inhalt:

Analoger Widerstand

von Birgit Roschy vom 14.01.2022
BU machen (Foto: Weltkino Filmverleih / Filmstarts.de)
BU machen (Foto: Weltkino Filmverleih / Filmstarts.de)

Kino. 2007 brachte Apple das erste iPhone auf den Markt. 2008 schloss das Unternehmen Polaroid im niederländischen Enschede sein letztes Werk. Doch einer leistete Widerstand gegen den Siegeszug digitaler Technologien: Der Wiener Florian Kaps kaufte die Fabrik, mit dem Ziel, die Sofortbildkamera weiter zu produzieren. Der promovierte Biologe mit dem Spezialgebiet Spinnen und der Leidenschaft für das Analoge ist der Held dieses augenzwinkernden Dokumentarfilms. Die Schilderung seiner geschäftlichen Abenteuer beschreibt zugleich eine paradoxe kulturelle Entwicklung, in der Kaps, ein liebenswürdiger Träumer, zum Trendsetter wird. Heute »begreifen« gerade die »digital natives« den Charme jenes alten Zeugs, das im Zuge der digitalen Revolution obsolet schien. »Old School« ist »hip«: neben der Polaroidkamera feiert etwa die Schallplatte ihre Renaissance, eine totgesagte Technik, die inzwischen die CD überlebt hat. Druckerpresse, Arriflex-Kameras, Live-Konzerte, direkt auf eine Platte geschnitten: all diese virtuosen Erfindungen mit ihrer Mechanik, Haptik, ihren Geräuschen, Gerüchen, Gebrauchsspuren verkörpern eine Authentizität, gegen die selbst das neueste Apple-Spielzeug nicht ankommt. Nachhaltiger sind sie sowieso. Dem Zauber des Analogen, so zeigt der auf 35 mm gedrehte Film bei einer Visite in Silicon Valley, erliegen sogar die Macher von Facebook.

Dieser Artikel stammt aus Publik-Forum 01/2022 vom 14.01.2022, Seite 54
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