Gelobtes Land?

Ließe sich aus den hiesigen Hochglanzmedien ein Hinweis auf gesellschaftliche Trends ablesen, müssten wir uns Deutschland als muntere Dorfgemeinschaft von Rosenzüchtern und Rübenstechern vorstellen: Die meistverkaufte Zeitschrift ohne Fernsehprogramm ist mittlerweile das Magazin Landlust. Alle zwei Monate beliefert es die Nation mit fliederfarbenen Lobliedern auf das naturverbundene Leben auf dem Lande.

Folgt man hingegen Demografen und Kommunalpolitikern, wäre wohl »Landfrust« der richtigere Titel: Seit der Wende haben sich die Bevölkerungszahlen mancher Ortschaften halbiert, viele Dörfer leiden unter einem horrenden Leerstand, der sich mittlerweile auch im Stadtbild bemerkbar macht. Während die Dorfränder durch Einfamilienhäuschen und Einkaufsdiscounter nach Standar