Indisches Dorf als Welttheater
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Martin Kämpchen
Ghosaldanga
Wallstein. 208 Seiten. 16 EUR
In flüssigem Schreibstil führt der in Indien lebende Autor die Sorgen und Nöte der Frauen und Männer des indischen Dorfes Ghosaldanga (Westbengalen) vor Augen. Es geht um die Themen Schulbildung, berufliche Ausbildung, Krankheiten, Sippe und Kaste. Kämpchen schildert plastisch, wie einzelne Dörfler versuchen, sich inmitten eines traditionellen Konformismus zu mehr individueller Freiheit zu bewegen. Er skizziert ohne Schönfärberei Charakterfiguren aus dem indischen Dorfleben. Seine Armen sind weder Helden im Stile von Bollywood noch um Mitleid heischende Figuren. Kämpchen ist der Berater mit »weißem Gesicht« oder der vertrauenswürdige und Respekt einflößende »Onkel aus dem Westen«. Manchmal stellt er auch beleidigt seine Gunstbeweise zurück, wenn seine Ratschläge nicht willkommen geheißen werden. Doch gibt er denen, die in der Wahrnehmung des reichen Westens oft nur als Zahlen in Armutsstatistiken vorkommen, prägnante Gesichter und Rollen in seinem, wie er es nennt, »Welttheater« vom Leben, Lieben und Sterben im indischen Dorf.